Die französischen Sozialisten haben Benoît Hamon in einer offenen Vorwahl zu ihrem Präsidentschaftskandidaten gewählt. Am gestrigen Sonntag setzte er sich mit 59 Prozent der Stimmen gegen Manuel Valls durch.
Benoît Hamon war Mitglied der Regierung zu Beginn der Amtszeit von Präsident Hollande. Danach zählte er zur Parteilinke, die im Parlament regelmässig gegen die wirtschaftsliberalen Massnahmen der Regierung Valls stimmte.
2 Millionen BürgerInnen nahmen an der zweiten Runde der sozialistischen Vorwahl teil. Es beteiligten sich damit jedoch nicht mal halb so viele WählerInnen wie bei der konservativen Vorwahl von November.
Umfragen über die Präsidentschaftswahl im April sehen die regierenden Sozialisten momentan höchstens auf den vierten Platz, hinter dem rechtsradikalen Front National, den Konservativen und Emmanuel Macron, einem liberalen ehemaligen Wirtschaftsminister. Französischen Medien zufolge würden viele Anhänger des unterlegenen Manuel Valls lieber Macron unterstützen als den sozialistischen Kandidaten Hamon.