Türkei: Jugendliche weniger religiös und weniger konservativ als früher

Türkei: Jugendliche weniger religiös und weniger konservativ als früher

Erdogans mehrfach geäußerter Wunsch, eine religiöse Generation heranzuziehen, trifft bei den Betroffenen anscheinend auf wenig Gegenliebe. Trotz der Ausweitung des Religionsunterrichtes und der Zunahme religiöser Schulen bekennen sich immer weniger Jugendliche als besonders religiös. Dies gilt wenigstens wenn man einer Untersuchungen des Meinungsforschungsinstituts Konda glaubt. Demnach ist der Anteil von Jugendlichen, die sich als „religiös konservativ“ bezeichnen, in zehn Jahren von 25 % auf 15 % gesunken. Auch der Anteil der Jugendlichen, die täglich beten und die Fastenzeit einhalten, ist rückläufig. Andererseits bezeichnen sich nur 4 % der Jugendlichen als Atheist*innen. Vor 10 Jahren waren das allerdings nur 1 %. Der Generaldirektor von Konda, Bekir Agirdir meint, die Konservativen würden das Thema verfehlen, wenn sie die „Schwächung des religiösen Glaubens“ beklagten. Sie sollten lieber über die Abwanderung vom Land in Städte und Metropolen sprechen.