Geschichte der Juden und Sinti und Roma im Dreieckland: Grenzgänger an der Bruchkante Europas

Grenzgänger an der Bruchkante Europas

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Die Familie Traber geht auf das 15. Jahrhundert zurück. Sie sind als Hochseilartisten weltweit bekannt. Hier Falko Traber bei einer Show in Freudenstadt 2016.
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Bis 1945 ermordeten die Nationalsozialisten bis zu einer halben Million Sinti und Roma. Doch die Diskriminierung und Kriminalisierung von Sinti und Roma endete keineswegs mit der NS-Herrschaft. Erst 1982 erkannte Deutschland den Völkermord an den Sinti und Roma an. 2012 wurde erstmals ein europäisches Mahnmal für die Ermordeten in unmittelbarer Nähe des Reichstagsgebäudes in Berlin errichtet. Der internationalen Tag der Roma am 8. April will auf diese Geschichte und die Fortdauernde Diskriminierung der Minderheit aufmerksam machen. Das Datum erinnert an die Anfänge der Roma-Bürgerrechtsbewegung mit dem Ersten Welt-Roma-Kongress, der am 8. April 1971 in London stattfand.

Zum internationalen Tag der Roma senden wir eine gekürzte Fassung eines Vortrags von Thomas Wald vom Roma Büro Freiburg. Thomas Wald hielt den Vortrag am 2. April im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung "Biografien" im Kulturzentrum Art’Rhena. Denn das deutsch-französische Schulprojekt wollte neben jüdischen auch Biografien weiterer Opfergruppen von Verfolgung im Nationalsozialismus sichtbar machen. Thomas Wald rückt die Geschichte der Minderheiten der Sinti und Roma sowie der Juden in den Fokus, die als Ausgeschlossene und "fremd Gemachte" die Oberrheinregion entscheidend prägten und prägen. Heute sei die Grenzregion ein "Seismograph" für die Integration Europas, die Thomas Wald durch einen erneuten Rückfall ins Nationale bedroht sieht.