Um Mitternacht am Wiesenrain ist das neue Hörstück von Koschka Linkerhand über Hanns Kayser, einem Wandler zwischen den Geschlechtern im 16. Jahrhundert. Am Anfang stehen Mangel, Not, ein gebrochenes Herz und ein Gerichtsurteil, dass es mit der Männlichkeit vom Schnitterhännslein nicht seine Richtigkeit hätte. Hanns flieht in den Schwarzwald. In einer tiefdunklen Nacht treibt der Dengele-Geist sein Unwesen mit ihm - oder Hanns mit dem Dengele-Geist?
Das Stück wurde vom Klangdome-Kollektiv binaural aufbereitet – ein 3D Soundeffekt aus 31 Lautsprechern, das am 7. Oktober im Klangdome in Kenzingen uraufgeführt wurde.
Produktion: Theaterkollektiv RaumZeit & Paradies&Das e.V.
Text: Koschka Linkerhand
Sprachschauspiel:
Nic* Reitzenstein als Hanns Kayser
Moise Schmidt als Dengele-Geist und
Lena Drieschner als Anna Reulin
Projektleitung: Jenny Warnecke
Binaurale Produktion: Klangdome Kollektiv Jo Jauch & Miki Zimmerschitt
Aufnahme: Radio Dreyeckland Studio
Illustration: Jimmy Circeline Søhus
Idee Dengelegeist: Miki Zimmerschitt
Sound Dengele-Geist: Pina Bettina Rücker
In Kooperation mit der Feministischen Geschichtswerkstatt Freiburg
Im Literatursommer 2022 Baden-Württemberg, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Stadtarchiv Freiburg /Kulturamt und die Stiftung der Landesbank Baden-Württemberg.
Die Grundlage dieser wahren Lügengeschichte ist der Eintrag in der Gerichtsakte im Freiburger Stadtarchiv über die Verurteilung von Agatha Dietzschin / Hanns Kayser zu Pranger auf dem Freiburger Münsterplatz, die im Buch "Magarethe Jedefrau" der Baden-Württembergischen Autorinnen Sully Roecken und Carolina Brauckmann, erschienen 1989 im Kore Verlag Freiburg nachzulesen ist. Diese Figur wird fiktiv verknüpft mit der freien Überlieferung der Sage aus dem Hochschwarzwald dem "Dengele Geist", den erstmals der alemannische Heimatdichter Johann Peter Hebel 1820 in der Erzählung "Geisterbesuch auf dem Feldberg" erzählerisch zum Leben erweckt hat. Die Schriftstellerin Koschka Linkerhand entwickelte auf dieser Grundlage das Zwiegespräch zweier Figuren, die sich vielleicht viel zu sagen gehabt hätten.
Dabei wird die historische Zeit durch weitere Zeitgenossen plastisch (Martin Luther, Joß Fritz).