Der Amokläufer von Freitag in München hatte seine Tat offenbar seit einem Jahr geplant und litt unter psychischen Probleme. Einen Bezug dieser Tat zur Miliz Islamischer Staat schliessen die Ermittelnden aus.
Am Freitag Abend hatte ein 18-Jähriger in einem McDonald's sowie im und vor dem Olympia-Einkaufszentrum in München neun Menschen erschossen und 35 verletzt. Später erschoss er sich selbst, nachdem ein Polizist auf ihn geschossen und ihn verfehlt hatte.
Die Tat habe er offenbar lange im Voraus geplant. Vor einem Jahr habe er Fotos von den Orten eines früheren Amoklaufs bei Stuttgart aufgenommen. Er habe auch einen Manifest geschrieben und unter einem falschen Namen auf Facebook zu einem Treffen im Olympia-Einkaufszentrum aufgerufen. Seine Waffe habe er über das sogenannte Darknet gekauft. Ausserdem fanden die Ermittelnden bei ihm Bücher über Amokläufe.
Laut den Ermittelnden litt er unter sozialen Angststörungen und war depressiv. Seine Opfer, darunter viele Minderjährige und Menschen mit Migrationshintergrund, habe der Amokläufer nicht ausgesucht. Unklar bleibt, ob er seine Tat zufällig oder absichtlich am Jahrestag des Massenmords durch den rechten norwegischen Terroristen Anders Breivik begang.
An der Panik in München und an der Verbreitung von Falschmeldungen am Freitag könnte die Polizei selbst beigetragen haben. Laut der Süddeutschen Zeitung beruhten die ersten Meldungen am Freitag Abend über fünf flüchtige "Täter" auf Äusserungen eines Passanten, der jedoch gerade fünf bewaffnete Zivilpolizisten gesichtet hatte. Da diese Beamtinnen offenbar nicht als Polizisten zu erkennen waren, konnten sie von Augenzeugen für Terroristen gehalten werden. Der Verdacht auf mehrere Täter löste einen grossen Anti-Terror-Einsatz in München aus.