Ausgangssperre, sanitärer Ausnahmezustand: Frankreich verschärft Corona-Massnahmen

Ausgangssperre, sanitärer Ausnahmezustand: Frankreich verschärft Corona-Massnahmen

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Verteilung der COVID-19-Fälle auf die französischen Départements, Stand 13.3.2020
Lizenz: 
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Quelle: 
Wikimedia Commons, Username Pseudo, Cas de coronavirus dans chaque département français au 13 mars 2020, CC BY-SA 4.0

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat am Montagabend in einer Fernsehansprache schärfere Massnahmen angekündigt, um die Corona-Pandemie zu bekämpfen.

Und so gilt seit Dienstagmittag eine Ausgangssperre im ganzen Land. Menschen dürfen nur noch mit einem bzw. zwei Formularen raus. Falls dringend nötig dürfen sie arbeiten gehen. Ausserdem dürfen sie zur Ärztin oder einkaufen gehen und sogar etwas Sport treiben, aber sie dürfen sich dabei nicht mit anderen treffen. Und ab 18 Uhr soll niemand mehr raus.

In seiner Fernsehansprache kündigte Macron weitere Massnahmen an. Die Regierung will sich ab heute vom Parlament die Befähigung holen, zur Krisenverwaltung Gesetze auch per Verordnung beschliessen zu dürfen.

Zur Besänftigung der Öffentlichkeit kündigte er im Gegenzug an, während der Corona-Krise alle Reformen "angefangen mit der Rentenreform" auf Eis zu legen.

Ausserdem sollen Kleinstbetriebe mit der Stundung von Steuern, Abgaben, Energierechnungen und Mieten unterstützt werden.

Über diese Massnahmen und auch die soziale Abfederung der Corona-Massnahmen sprachen wir mit unserem Frankreich-Korrespondenten Bernard Schmid.

Er schildert zunächst, wie sehr sich die Ausgangssperre im Pariser Alltag spüren lässt und, wie stringent sie von der Polizei durchgesetzt wird.