In den ersten 10 Monaten des Jahres wurden aus Baden-Württemberg insgesamt 2891 Menschen abgeschoben. Das geht aus der Antwort des Regierungspräsidiums Karlsruhe auf eine Radio Dreyeckland Anfrage hervor. Bei 405 Abschiebungen handelte es sich um sogenannte Dublinabschiebungen in ein anderes EU Land, das aufgrund der deutschen Verantwortungslosigkeit für das Asylverfahren zuständig ist. Die größte Zahl der Abschiebungen erfolgt mit den Sammelabschiebungen in den Balkan. Die Termine sind im Vorfeld meist auf aktionbleiberecht.de einsehbar. In den Kosovo wurden 734, nach Albanien 364, nach Mazedonien 350, nach Serbien 336 Menschen abgeschoben. Auch nach Bosnien wurden, obwohl es dorthin keine Sammelabschiebungen gibt, 119 abgeschoben. Auffällig ist auch die hohe Zahl an Abschiebungen nach Italien. Dorthin wurden, wohl überwiegend mit Dublinabschiebungen, 266 Menschen abgeschoben. Und das obwohl die Lebensbedingungen für Schutzsuchende in Italien immer wieder breit kritisiert werden und die Zahl an Ankommenden hier auch im Gegensatz zu Deutschland konstant hoch bleibt. 12 Personen wurden, darüber wurde breit berichtet, nach Afghanistan abgeschoben. Vorgegriffen wurde auch die zu befürchtende Einstufung der Maghrebstaaten als vermeintlich sichere Herkunftsstaaten. Nach Algerien wurden 104, nach Tunesien 41 und nach Marokko 17 Personen abgeschoben. Selbst nach China oder das diktatorisch geführte Nigeria wurde viele Baden-Württemberger abgeschoben. Und die grün geführte Landesregierung stuft auch Erdogans Türkei so ein, dass hier davon ausgegangen werden kann, dass die Menschenrechte der Abgeschobenen nicht zu Disposition stehen. 21 Mesnchen wurden in den ersten 10 Monaten diesen Jahres aus Baden-Württemberg in die Türkei verfrachtet.
Die genaue Übersicht der Abschiebungen bis Ende Oktober gibt es hier: AbschiebungenBaWue1-10.17.pdf
---------
Die nächsten Sammelabschiebungen in den Balkan werden wohl bereits in der kommenden Nacht (Mittwoch auf Donnerstag in den Kosovo) und nächsten Dienstag, bzw. in der Nacht davor, nach Serbien und Mazedonien, stattfinden.
(FK)