Berichterstattung über Raub und Diebstahl in Freiburg: Wer trägt die Verantwortung, wenn daraufhin Flüchtlinge angegriffen werden?

Berichterstattung über Raub und Diebstahl in Freiburg: Wer trägt die Verantwortung, wenn daraufhin Flüchtlinge angegriffen werden?

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Der Artikel "Raubüberfälle in Freiburg: Ermittler fahnden nach Minderjährigen" in der Badischen Zeitung vom 19. April hat in dieser Woche für heftige Diskussionen gesorgt (RDL berichtete). Berichtet wird zunächst über einige gewalttätige Raubüberfälle, dann über eine gehäufte Zahl an Diebstählen - und es wird unter Berufung auf Polizeikreise eine Verbindung zu Flüchtlingen nordafrikanischer Herkunft hergestellt - in einer Weise, die in dieser Passage gut zum Ausdruck kommt: "Über die Tätergruppe, über ihre Verbindungen weiß man noch wenig. Fest steht nur: Die Zahl der minderjährigen Flüchtlinge ist stark gestiegen." Nicht nur diverse Gemeinderatsfraktionen beschäftigten sich im folgenden mit dem Fall. In der BZ-Onlineausgabe fanden sich prompt zahlreiche Kommentare, die so rassistisch waren, dass sie entfernt werden mussten, und auch auf mindestens zwei rechtspopulistischen Webseiten wurde der Artikel verlinkt. Mehrere flüchtlingssolidarische Gruppen aus der Rasthaus-Initiative hatten dies befürchtet und sich in einem Offenen Brief an die Badische Zeitung gewandt. RDL sprach mit einer Vertreterin von SAGA, dem Südbadischen Aktionsbündnis gegen Abschiebungen, das den Brief mitunterzeichnet hat.