Polizeipräsidium dementiert Freiburger No-Go Areas, unterstützt aber BZ-Rasssismus

Polizeipräsidium dementiert Freiburger No-Go Areas, unterstützt aber BZ-Rasssismus

Der Wirbel um den rassistischen Artikel in der Badischen Zeitung vom 19.4.2014 des Stadtreporters aus der Freiburger Lokalredaktion hat die Pressestelle des Polizeipräsidiums veranlasst, schriftlich ein Dementi zu verschicken. Weder am Stühlinger Kirchplatz noch in der Innenstadt bzw. am Hauptbahnhof gebe es "rechtsfreie Räume" oder, wie Polizeisprecher Klose gegenüber RDL sagte, "No Go Areas". Wie Joachim Röderer zu seinem angeblichen - aber  nicht nachprüfbaren - "erfahrenen Ermittler" kam, der die Empfehlung abgab, diese Plätze zu meiden, will das Präsidium aber nicht erforschen - trotz der erkennbar propagandistischen Fehlbehauptung.

Wesentlich gravierender ist jedoch, dass mit der Formulierung der Pressemitteilung: "Als Täter kommen häufig, aber nicht ausschließlich, männliche Flüchtlinge aus dem nordafrikanischen Raum in Betracht, überwiegend aus Marokko, Algerien und Tunesien, die Asyl suchen und zumeist ein Alter von unter 18 Jahren angeben, welches im Hinblick auf unzureichende Papiere jedoch nur über Altersgutachten verifiziert werden kann" just die vom Stadtreporter der Lokalredaktion aufgemachten rassistischen Stereotype erkennbar verstärkt werden. Selbst die parallele Reduktion auf eine Zunahme der Eigentumskriminalität ("Zieherdiebstähle") - Röderer dagegen stellt gerade auf Gewalt ab -  kann dies nicht relativieren. Denn der Polizeisprecher muss zugeben, dass nur die Lageberichtsauswertung für eine Zunahme der sogenannten "Zieher"-Diebstahlkriminalität im 1. Quartal 2014 (zudem wohl vor allem in Diskotheken!) spricht. Gerade aber nicht für eine Zunahme der Gewaltkriminalität, zu denen der Raub gehört.
Eine RDL-Auswertung der polizeilichen Presseerklärungen der letzten vier Wochen, in denen es zu den gehäuften Raubdelikten im Straßenraum gekommen sein soll, konnte vom Polizeisprecher auch nicht dementiert werden: Deutsche Tatverdächtige überwiegen!
Polizeisprecher Klose musste zudem eingestehen, dass die Lageauswertungen keinerlei hinreichende Grundlage - etwa in Prozentsätzen bezifferbar geschweige denn Überwiegen - für die Behauptung einer "nordafrikanischen " Herkunft der mutmasslichen Tatverdächtigen bereitstelle.  Von wegen "häufig"! Von wegen "unbegleitete Flüchtlinge"!
Die Bitte, auch mit der Aussage zitiert zu werden, die Polizei Freiburg sei "nicht rassistisch", wird jedoch auch dadurch selbst konterkariert, dass die Fahndungserfolge gegen 1 Jugendlichen und 2 Heranwachsende aus Müllheim, deren Zieherdiebstahl zwischen Agar und Schneerot mit Gewalt ausgeübt wurde, gerade das Gegenteil der "häufig" "männlichen Flüchtlinge aus dem nordafrikanischen Raum" belegen. Sie waren polizeibekannt und hatten einen deutschen Pass. Diese PM vom 23.4.14 war der, die BZ Propaganda stützenden, Mitteilung vom gleichen Tag  angeheftet.

Die von verschiedenener Seite beobachtete offensive Kontrolle jugendlicher Flüchtlinge unterstreicht so eher die Fehlpolung der Ermittlungkooperation unter Kripo-Führung.

(kmm)

Nach der PKS 2013, die keine Täter sondern ermittelte bzw. reklamierte Tatverdächtige erfasst, war die Straßenkriminalität in der Stadt Freiburg um 6,9 % oder um 387 Fälle rückläufig!
Die Tatverdächtigen unter 21 jahren  fielen auf den tiefsten Anteil von 9,9%  der letzten 10 jahre - bei einem 10-Jahresschnitt von 11 % im Polizeipräsidium Freiburg
Die Zahl der erfassten Fälle von Gewaltkriminalität - zu denen Raub gehört -  stieg in der Stadt Freiburg auf 870 im Jahr 2013. Zwar ein Anstieg um 8,2 %, aber vom Tiefstand des Jahres 2012 des vergangenen 10-Jahreszeitraum aus!  Im Schnitt der 10 Vorjahre lag sie bei 901 Fällen.

letzte Änderung: 24.4.2014/08:02