Bewährter Antisemit will AfD-Chef werden

Bewährter Antisemit will AfD-Chef werden

Der Baden-Württembergische AfD-Landtagsabgeordnete Wolfgang Gedeon bewirbt sich um die Nachfolge von Alexander Gauland als Co-Vorsitzender der Partei. In seiner Bewerbung beklagt Gedeon unter anderem, dass Multi-Kulti zu Rassismus führe. Gegenüber den USA, sollte Deutschland „die russische Karte spielen“. Außerdem behauptet Gedeon, der Antisemitismusvorwurf werde missbraucht, um eine „einseitige Erinnerungskultur und ein verzerrtes Geschichtsbild sowie eine bedingungslose pro-Israel-Politik“ durchzusetzen.

Als bewährter Antisemit kennt sich Gedeon bei dem Thema aus. In seinem Buch "Der grüne Kommunismus und die Diktatur der Minderheiten" bezeichnet er den Holocaust als „Zivilreligion des Westens“. Holocaust-Leugner sind für ihn hingegen lediglich „Dissidenten“. Während der Islam der „äußere“ Feind des Abandlandes gewesen sei, sei das Judentum „der innere geistige Feind des Abendlandes" gewesen. Eben dieser Feind stelle nun im Westen einen dominierenden Machtfaktor dar. Seine Haltung zu den USA erklärt sich aus dieser antisemitischen Verschwörungstheorie. Die kleine Gruppe jüdischer AfD-Mitglieder bezeichnete Gedeon als „überflüssig wie ein Kropf“. In diesem Zusammenhang witterte er eine zionistische Verschwörung selbst innerhalb der AfD.

Gedeon selbst sieht sich nicht als Antisemiten. Der Versuch, ihn wegen seiner antisemitischen Äußerungen aus der AfD auszuschließen scheiterte in Baden-Württemberg. Das Landesschiedsgericht nannte dafür formale Gründe. Ein weiteres Ausschlussverfahren scheiterte im vergangenen Monat. Im September hatte sich eine Mehrheit für die Wiederaufnahme Gedeons in die AfD-Landtagsfraktion ausgesprochen. Da aber eine Zweidrittelmehrheit erforderlich gewesen wäre, bleibt Gedeon auch weiter fraktionsloser Abgeordneter.