Am vergangenen Samstag haben rund 50 Menschen den Hafen von Calais und die darin liegende Fähre nach Großbritannien gestürmt. Zuvor hatten in der Innenstadt rund 2000 MigrantInnen und UnterstützerInnen gegen die Behandlung von MigrantInnen protestiert. Insgesamt wurden 35 Menschen festgenommen, davon waren 26 MigrantInnen aus dem sogenannten „Jungle“, einem Flüchtlingslager außerhalb der Stadt, und 9 AktivistInnen. Die französische Polizei brauchte rund 3 Stunden, um das Hafengelände zu räumen. Während dieser Zeit wurde der Hafenverkehr ausgesetzt.

Bei einer Demonstration in Calais und vom Vorsitzenden der britischen LastwagenfahrerInnen-Vereinigung gab es im Anschluss Forderungen nach einer Entsendung des französischen Militärs, das, so Jean-Marc Puissesseau, Chef der Hafenbehörde, „aufräumen“ solle. Die Wirtschaft der Stadt und des Hafen litten, so Puissesseau, unter den ständigen Unterbrechungen am Hafen und dem schlechten Image.

Am Samstag hatte auch Jeremy Corbyn, Chef der oppositionellen Labour-Partei aus Großbritannien das Flüchtlingslager in Calais sowie ein weiteres nahe Dünkirchen besucht und gesagt, die Bedingungen dort seien eine Schande.