CDU will doppelte Staatsbürgerschaft wieder abschaffen

CDU will doppelte Staatsbürgerschaft wieder abschaffen

Auf dem Parteitag der CDU in Essen stimmte die Mehrheit der Delegierten für eine Wiedereinführung der sogenannten Optionspflicht, also der Pflicht, sich in einem bestimmten Alter für eine Staatsbürgerschaft zu entscheiden. Die Optionspflicht galt bis 2014 und wurde dann in einem Kompromiss mit der SPD zugunsten der doppelten Staatsbürgerschaft aufgehoben.

Der von der Jungen Union eingebrachte Antrag wurde am Mittwoch mit 319 Stimmen nach einer hitzigen Diskussion angenommen, 300 Delegierte sprachen sich dagegen aus. Die Partei rudert damit zurück und signalisiert, dass nur einheitliche nationale Identitäten in ihr Gesellschaftsbild passen, anstatt sich zu einer offenen und vielfältigen Kultur zu bekennen.

Die aktuelle Gesetzeslage erlaubt es in Deutschland geborenen Kindern ausländischer Eltern Bürger oder Bürgerin zweier Staaten zu sein. Dies betrifft hauptsächlich die Kinder türkischer Eltern.

Innenminister de Maizière von der CDU mahnte, dass man keinen Koalitionspartner finden werde mit dem sich dieser Vorstoß umsetzen ließe. Angela Merkel sprach sich ebenfalls gegen den Beschluss aus und erklärte, dass sie sich an die Koalitionsvereinbarung mit der SPD halten wolle.