Wenn es gerade mal keine Einwanderungsdebatte gibt, so macht man eine. Der deutsche Innenminister Thomas de Maizière hat die Festlegung einer Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen gefordert. Laut der Bild Zeitung sagte de Maizière: "Ich halte die Debatte über die Frage, wie viele Flüchtlinge Deutschland auch als reiches Land aufnehmen kann, für notwendig". SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi hielt dagegen, dass es nicht um Zahlen, sondern um konkrete Schicksale von Menschen ginge. "Menschen, die vor Bürgerkrieg und politischer Verfolgung flüchten, müssen und wollen wir helfen," sagte Fahimi laut Süddeutsche Zeitung. Sie räumte ein, dass manche Städte Schwierigkeiten mit der Versorgung von Flüchtlingen hätten, aber die Situation sei nicht überall gleich und den Städten müsse geholfen werden.
Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katrin Göring-Eckardt kritisierte, dass die Bundesregierung die Zahl der angeblich sicheren Herkunftsstaaten ständig ausweite. Angesichts der Geschehnisse in Syrien und im Irak seien außerdem die Aufnahmemöglichkeiten der Nachbarstaaten Jordanien und Libanon erschöpft.
Auch der Vizechef der SPD, Ralf Steger kritisierte de Maizières Vorstoß im Tagesspiegel: "Waffen: Ja, Flüchtlinge: Nein. Das darf nicht die richtige Maxime deutscher Außenpolitik sein", meinte Steger. Am 1. September, dem 75. Jahrestag des Überfalls auf Polen, soll im Bundestag eine Aussprache über Waffenlieferungen an die irakischen Kurden stattfinden. Eine Abstimmung wird es wohl nicht geben, da Waffenlieferungen aus Bundeswehrbeständen ohne einen Auslandseinsatz deutscher Soldaten von der Regierung alleine angeordnet werden können.