Die Bundesrepublik Deutschland hat im Jahr 2008 die Republik Italien vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag verklagt, weil italienische Gerichte den Opfern von NS-Kriegsverbrechen in Italien und Griechenland - Massakern und Zwangsarbeit - und deren Angehörigen Schadenersatz durch Deutschland zugesprochen hatten. Dies verstoße gegen den Grundsatz der Staatenimmunität, so die Position der BRD, während Italien die Menschenrechte der Kläger_innen geltend macht. Vom 12.-16. September 2011 fanden in Den Haag die öffentlichen Verhandlungen statt. Zu diesem Anlass bieten wir mit diesem Feature einen Überblick über den verwickelten Konflikt um die Entschädigungszahlungen mit seinen historischen Hintergründen mit Stimmen verschiedener Akteur_innen.
Update 3.2.2012: Der Internationale Gerichtshof hat zugunsten Deutschlands entschieden. Interview mit Martin Klingner zum Urteil: Eine Kapitulation des Rechts vor der Macht
Links:
Internationaler Gerichtshof in Den Haag:
Multimedia-Angebote und Dokumente zum Prozess
Musik:
Il massacro dei trecentoventi auf MP38
Istoreco – Institut für die Geschichte des Widerstands und Zeitgeschichte in der Region Emilia-Romagna
Vereinigung der Opfer der nationalsozialistischen und faschistischen
Massaker in Grizzana, Marzabotto und Monzuno
Michael Quelle: Arbeit im Verborgenen - Die NS-Hilfeorganisation "Stille Hilfe"
Indymedia-Bericht über die Besetzung des Goetheinstituts in Thessaloniki
Franco Giustolisis Buch „L'armadio della vergogna“ über den Schrank der Schande
Übersicht der Massaker in Italien bei resistenza.de
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Urteil im Kriegsverbrecherprozess in Verona
Verwendete Beiträge von FSK und Flora auf freie-radios.net: