Mehr als jede*r zehnte Arbeitnehmer*in arbeitet mehr als 48 Stunden die Woche. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Fraktion Die Linke hervor. Die Daten bezog das Ministerium aus der letzten Erwerbstätigenbefragung sowie von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Nur 15 Prozent der Befragten gaben an, zwischen 35 bis 39 Stunden zu arbeiten, wie es Arbeitsverträge als Regelarbeitszeit vorsehen. Zudem sei mehr als die Hälfte der geleisteten Überstunden nicht entlohnt worden.
Die Bundestagsabgeordnete der Linken, Jessica Tatti, kritisierte diese Praxis als Lohndiebstahl, bei dem Arbeitgeber jedes Jahr Milliardenbeträge einsparen. Die Befragung erfasste nur die entlohnte Arbeitszeit. Care-Arbeit oder andere nicht bezahlte Arbeit wurde nicht berücksichtigt.