Seebrücke-Kundgebung in Freiburg: Ein Jahr Blockade der Seenotrettung

Ein Jahr Blockade der Seenotrettung

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Credit: Fabian Melber
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Vor genau einem Jahr, am 21. Juni 2018, hat das Rettungsschiff „Lifeline“ vor der libyschen Küste 234 Menschen aus Seenot aufgenommen. Doch es dauerte fast eine Woche, bis die Geretteten sicher an Land gebracht werden konnten. Dieses Ereignis blieb leider keine warnende Ausnahme, sondern wurde im Gegenteil zu Regel. Auch aktuell warten wieder zwei Schiffe mit insgesamt über 100 Geretteten an Bord auf dem Mittelmeer. Denn Italien verweigert die Aufnahme, Seenotretter*innen werden sogar kriminalisiert, und die anderen EU-Staaten drücken sich weitgehend vor ihrer Verantwortung.

Tatsächlich ist das Thema Seenotrettung auch auf kommunaler Ebene in Freiburg angekommen: Freiburg hat sich zum "Sicheren Hafen" erklärt und sich der "Potsdamer Erklärung" vom 3. Juni angeschlossen, mit der die Bundesregierung zur direkten Aufnahme von aus Seenot Geretteten aufgefordert wird.

Über die Geschehnisse auf der Lifeline letztes Jahr, die aktuelle Situation auf dem Mittelmeer und die deutsche und Freiburger Verantwortung sprachen wir mit Georg Albiez von Seebrücke Freiburg, der im Juni 2018 selbst auf der Lifeline war 13:43.

Auf diesen traurigen Jahrestag wollte unter anderem die Initiative Seebrücke in Freiburg aufmerksam machen. Gemeinsam mit den Gruppen Amnesty International, Über den Tellerrand, Eine-Welt-Forum, Start with a Friend und dem Rasthaus luden sie zur Mahnwache auf dem Platz der Alten Synagoge ein. Wir waren vor Ort und haben uns umgehört 2:27.