Die beiden Journalistengewerkschaften DJU und DJV haben unterschiedliche Auffassungen was ihren Auftrag und die Ergebnisse der Tarifverhandlungen angeht: "Eine Urabstimmung ist das stärkste demokratische Element innerhalb einer Tarifbewegung""

"Eine Urabstimmung ist das stärkste demokratische Element innerhalb einer Tarifbewegung""

Journalismus in der Krise?

Journalismus in der Krise?
Journalismus in der Krise?
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Für gewöhnlich ziehen die die beiden Journalistengewerkschaften, Deutsche JournalistInnen Union (dju) und Deutscher JournalistInnen Verband (DJV), an einem Strang. Aber nach dieser siebten (!) Verhandlungsrunde, für die Zeitungs- journalistInnen, am 1. Juli gab es unterschiedliche Auffassung sowohl bezüglich der eigenen Verhandlungsmacht, als auch des von den Mitgliedern der jeweils eigenen Organisation erteilten Mandats. Während die Union ihre Mitglieder streikbereit wähnt, glaubt der Journalistenverband die Kröte jetzt schlucken zu müssen. Mit 31 Monaten Laufzeit und einer Lohnsteigerung, die die erwartbare Teuerungsrate (Inflation) von 2% gerade so abdeckt, handelt es sich aber eher um ein Absichern des Status Quo in Form des Rahmentarifvertrags. Und selbst dieser wird immer löchriger, sehen doch auch viele der sogenannten Arbeitgeber keinen Sinn mehr darin sich zusammen mit ihren sogenannten Arbeitnehmern an einen Tisch zu setzen und zu verhandeln. Logische Konsequenz: Arbeitgeberverbände, in diesem Fall der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), bilden nicht mehr die vorhandenen Redaktionen ab. Dadurch werden Verhandlungen erschwert, und ein Abrutschen des Rahmentarifvertrags immer wahrscheinlicher.

Nach einer Urabstimmung bei der Journalistenunion kam diese zu dem Erbenis, dass ein hoher Streikwille bei ihren Mitgliedern vorhanden sei und deshalb auch die Möglichkeit bestünde weiter für ein besseres Erbgebnis einzustehen. Der Journalistenverband zieht dieses Ergebnis für die Eigenen in Zweifel. Würde der Tarifvertrag von einer der beiden Gewerkschaften angenommen, hieße das für die ZeitungsjournalistInnen erstmal stillhalten bis 2020.

RDL unterhielt sich mit Hendrik Zörner (DJV) und Matthias von Fintel (DJU).

 

Stellungnahme DJU: https://dju.verdi.de/ueber-uns/nachrichten/++co++fe663962-7e0f-11e8-9576...

Stellungnahme DJV: https://www.djv.de/startseite/service/news-kalender/detail/aktuelles/art...