Zwei Tote bei Drohnenangriff der Türkei auf Medienschaffende im Nordirak: "Es gibt eine ganze Reihe an Angriffen auf kurdische Journalist*innen, die über die türkische Politik berichten"

"Es gibt eine ganze Reihe an Angriffen auf kurdische Journalist*innen, die über die türkische Politik berichten"

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Logo von CÊNÎ - Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V. zeigt den Namen der Organisation und auf der rechten Seite ein geschwungenes Symbol für Weiblichkeit, in der ein Peace-Zeichen eingebunden ist.
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Am Freitag vergangener Woche wurden bei einem türkischen Drohnenangriff in der Autonomen Region Kurdistan im Nordirak zwei Journalistinnen getötet und ein weiterer schwer verletzt. Laut Reporter ohne Grenzen der zweite Drohenangriff auf Medienschaffende binnen zwei Monaten. Radio Dreyeckland sprach darüber mit Sara von CÊNÎ - Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V. Der Verein sieht in dem Fall eine Systematik türkischer Angriffe vor allem auf kurdische Frauen und spricht sogar von einem genozidalen Akt. Selbst wenn Anzeichen dafür fehlen (die Vernichtungsabsicht gegenüber Kurd*innen ist bspw. fraglich, wenn gleichzeitig Vereinbarungen zwischen Türkei und kurdischen Behörden in Nordirak geschlossen werden), die militärischen Angriffe der Türkei auf kurdische Gebiete enden häufig tödlich und sind menschen- und völkerrechtlich äußerst fragwürdig. Vor allem wenn es Zivilist*innen trifft, wie im besprochenen Fall. Weshalb sich die öffentliche Aufmerksamkeit gegenüber der gezielten Tötungen von kurdischen Pressevertreter*innen in merklichen Grenzen hält, dem wird im Gespräch nachgegangen. Das Frauenbüro für Frieden e.V. bemüht sich in ihrer Tätigkeit solche Ereignisse in einen geschichtlichen Rahmen zu setzen, in der Auseinandersetzung mit Besatzung und Patriarchat.

(jr)