Nach dutzenden Brandangriffen auf Wohnprojekte in Hessen, hat die Polizei jetzt einen Verdächtigen festgenommen. Am Freitag wurde am feministischen Wohnprojekt „Lila Luftschloss“ in Frankfurt ein Brand gelegt und ein verdächtiger Mann von Zeugen festgehalten bis die Polizei eintraf. Jetzt teilte die Polizei mit, dass der festgenommene Joachim S. bereits nach einem Brandanschlag im Dezember 2018 vernommen wurde. Damals sei klar gewesen, dass Joachim S. ein Feuer gelegt habe. Einen Zusammenhang zu den anderen Brandanschlägen hätte die Polizei nicht erkennen können. Aus diesem Grund wurde kein Haftbefehl gegen den Verdächtigen ausgesprochen.
In den vergangenen Monaten hatte es auf linke und autonome Projekte im Raum Frankfurt dutzende Brandanschläge gegeben. Der größte Schaden entstand bisher im September 2018 an einem Wohnprojekt in Schwalbach. Dort brannten Wohnhaus und Scheune nach der Brandstiftung vollkommen aus.
Das Mietshäuser-Syndikat, in welchem ein Teil der Wohnprojekte organisiert ist, wirft der Polizei – Zitat – „eklatante Ermittlungsversäumnisse“ vor. So habe die Polizei nach der ersten Festnahme von Joachim S. keinen Kontakt zu Mitgliedern anderer betroffener Wohnprojekte aufgenommen. Dem Mietshäuser-Syndikat sei Joachim S. hingegen bekannt. Er versuche seit Jahren Wohnprojekten zu schaden, indem er öffentliche Unterlagen der Projekte akribisch durchforstet und kleinste Fehler den Amtsgerichten meldet.
Mit der erneuten Festnahme von Joachim S. könnte die Anschlagsserie jetzt eventuell aufgeklärt werden.