Französischer General warnte Bundeswehr vergeblich vor rechtsradikalem Soldaten Franco A.

Französischer General warnte Bundeswehr vergeblich vor rechtsradikalem Soldaten Franco A.

Über den Fall des rechtsradikalen Oberleutnants Franco A. werden immer neue Details bekannt. Nach Medienberichten warnte der französische General Antoine Windeck bereits am 8. Januar 2014 die Bundeswehr vor rechtsradikalen Ansichten des deutschen Soldaten. Als Leiter der Militärakademie Saint-Cyr hatte Windeck eine von Franco A. eingereichte Masterarbeit gelesen. In der Arbeit hatte sich Franco A. eindeutig rassistisch geäußert. Laut Süddeutscher Zeitung und anderer Medien schrieb der deutsche Soldat von einem „Genozid“ der westlichen Gesellschaften durch massive Einwanderung. Die „körperliche Zerstörung“ werde aus genetischer Sicht Realität. Auf deutscher Seite wurde die Warnung nicht ernst genommen. Nach einem längeren Gespräch, in dem sich Franco A. auf Zeitdruck bei der Abfassung seiner Arbeit herausredete, wurde ihm die Chance gegeben, eine zweite Arbeit zu schreiben. Der Vorfall führte weder zu einer Disziplinarstrafe, noch zu einer Meldung beim Militärischen Abschirmdienst (MAD).

Franco A. war dieses Jahr aufgefallen, als er eine am Wiener Flughafen versteckte Pistole abholen wollte. Außerdem stellte sich heraus, dass er sich als syrischer Flüchtling ausgegeben hatte und als solcher vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge anerkannt wurde. Bei der Durchsuchung seiner Unterkunft in der Kaserne fanden die Ermittler ein Sturmgewehr aus dem 2. Weltkrieg mit eingraviertem Hakenkreuz und das Poster eines Wehrmachtssoldaten. Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen Franco A. wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren Straftat.