Dieser Tage hat das Verkehrministerium BW Befragungungsergebnisse zu Verkehrverhältnissen publiziert.
Wie der ADFC Stuttgart treffend bemerkt, sind die Ergebnisse für die Fuß- bzw. Fahrradnutzung längst nicht so positiv wie oft dargestellt.
Da die Studie nicht nur die Anzahl der Wege darstellt, sondern die gefahrenen km ins Verhältnis setzt, sind die Ergebnisse eher ernüchternd. Zwar liegt Freiburg beim ÖPNV mit 39 von 100 km ebenso im BW-Tabellenführungsfeld (nach Karlsruhe) wie bei dem Fahrad (mit HD an 2ter Stelle) bei 7 km ganz vorne.
Nur bleibt auch in Freiburg der Auto-gebundene Verkehr (MIV) eben ganz vorne auf Platz 1 mit 50 % der gefahrenen km. Davon gehen 34 KM auf Einzelfahrten der Rest entfällt auf Mitfahrer km.
Da 44 % der Freiburger Haushalte (doch17 % Carsharing Mitgliedschaften)aber kein Auto haben, stellt sich die Frage, wieso völlig unverhältnismässig die überwältigende Mehrheit der öffentlichen Finanz-Mittel in den MIV fließen.
Eine echte Verkehrswende müßte sich mindestens eine Verdreifachung des Anteil der gefahrenen KM mit dem Fahrrad zum Ziel setzen. Ohne ein massives Umsteuern der eingesetzten Finanzmittel zu Lasten insbesondere des ruhenden MIV dürfte das nicht bewerkstelligbar sein. Eine wesentlich engeren Verzahnung des Umweltverbundes Fuß, Fahrrad mit ÖPNV und einem Mobilitätsticket statt Externalisierung nach FRELO muß zusätzlich eine Reduktion der der autogebundenden MIV Kilometer auf ein Drittel erreicht werden. Dies wird zudem nur durch eine wesentlich intensivere Kooperation mit dem Ein- wie Auspendelnden Umland ÖPNV ereilbar sein!
(kmm)
Erläuterung:
Verkehrsaufkommen: 26 % der Wege werden in Freiburg mit Fahrrad zurückgelegt. Aber der von Fahrrädern erbrachte
Verkehraufwand: liegt nur bei 7 von 100 km die zurückgelegt werden.
Beim ÖPNV: 17% der Wege aber 39 % der zurückgelegten km!
MIV: 33 % der Wege, 50% der zurückgelegten km!
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