Gambias Regierung schaltet kurz vor Präsidentschaftswahl Internet und Auslandtelefonie ab

Gambias Regierung schaltet kurz vor Präsidentschaftswahl Internet und Auslandtelefonie ab

Kurz vor der gestrigen Präsidentschaftswahl hat die Regierung Gambias alle vier private und staatliche Anbieter von mobilem Internet abgeschaltet und die Telefonie ins Ausland verhindert. Dabei empfängt fast die gesamte gambische Bevölkerung Internet ausschliesslich per Mobilfunk, wie der Blog Netzpolitik unter Berufung auf ein Medium aus dem kleinen westafrikanischen Land berichtet.

Die Abschaltung des Internets und der Auslandstelefonie war der letzte Versuch des Präsidenten Yahya Jammeh, seine Wahlniederlage zu verhindern. Davor hatte er bereits Oppositionnelle festnehmen lassen, Drohungen ausgesprochen und Demonstrationen verboten.

Yahya Jammeh regiert das kleine Land seit 22 Jahren. Nun hat sich fast die gesamte Opposition gegen ihn verbündet und unterstützt einen der drei Präsidentschaftskandidaten.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierte, dass die Abschaltung von Kommunikationsmitteln am Wahltag den Eindruck von Freiheit beende, der über die zwei Wochen des Wahlkampfes gedauert hatte. Es lasse eine Rückkehr zur Zensur ahnen, die die 22-jährige Herrschaft des Präsidenten gekennzeichnet hat.