Die sogenannten gelben Warnwesten setzten ihren Protest fort. Sie zeigten sich nicht überzeugt von den Beratungen, die die französische Regierung über die CO2-Abgabe auf Treibstoffe versprochen hat.
Frankreichs Umweltminister hatte am gestrigen Dienstag zwei Initiatorinnen der Protestbewegung "Gelbe Warnwesten" empfangen. Beide zeigten sich enttäuscht über die Ergebnisse. Sie forderten ein Treffen mit einem Vertreter der gesamten Regierung. Denn die Protestbewegung habe zwar mit der Erhöhung der CO2-Abgabe auf Treibstoffe begonnen, sie habe sich aber mittlerweile allgemein auf die Besteuerung und die sinkende Kaufkraft ausgeweitet. Einer von beiden Initiatoren rief gleich für Samstag zu einer weiteren Demonstration auf den Champs-Elysées auf.
Auch am heutigen Mittwoch gehen die Proteste der Gelbwesten zum zwölften Tag in Folge weiter. In einem Hafen in der Bretagne versuchen AktivistInnen ein Erdöldepot zu blockieren. Auf der Überseeinsel La Réunion im Indischen Ozean rufen die Gelbwesten zur totalen Blockade auf, weil die Überseeministerin zu Besuch kommt.
Am gestrigen Dienstag zählte die Polizei frankreichweit rund 500 Protestaktionen und ein Dutzend Tausend Protestierende. Mehr als 200 Tankstellen hatten deswegen Versorgungsprobleme. Am heftigsten sind die Proteste seit einigen Tagen auf La Réunion. Dort kam es am gestrigen Dienstag erneut zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und AktivistInnen. Die Gelbwesten haben dort Strassenblockaden errichtet.
(mc)