Frankreich: Regierungsplan für die Energiewende enttäuscht Umweltverbände und Gelbwesten

Regierungsplan für die Energiewende enttäuscht Umweltverbände und Gelbwesten

Die französische Regierung hat am gestrigen Dienstag ihren Plan für eine Energiewende vorgestellt.

Demnach sollen beide Reaktoren des ältesten französischen Atomkraftwerks in Fessenheim im Jahr 2020 schliessen. Der Termin für seine Stilllegung war unter François Hollande immer wieder verschoben worden. Kein weiteres Atomkraftwerk soll unter der aktuellen Amtszeit von Präsident Macron stillegelegt werden. Dennoch will die Regierung bis zum Jahr 2035 noch ein Dutzend der insgesamt knapp 60 französischen Atomreaktoren stilllegen. Ausserdem sollen die vier letzten Kohlekraftwerke vom Netz gehen, und zwar bis 2022.

Die Regierung signalisierte bei der Vorstellung ihres Plans für die Energiewende, dass sie die Proteste gegen die erhöhte CO2-Abgabe auf Diesel und Benzin verstanden habe. Präsident Macron kündigte eine frankreichweite "grosse Beratung" an, um die negativen Auswirkungen der Treibstoffsteuer auf die Haushalte zu begrenzen.

Umweltverbände wie der WWF zeigen sich enttäuscht über den Plan der Regierung. Die Energiewende gehe nicht schnell genug vonstatten und die Regierung richte sich grob an den Zeitplan des Energiekonzerns EDF für die Schliessung von Kraftwerken.

Die Gewerkschaft CGT ihrerseits widersetzt sich der Schliessung von Atomkraftwerken und Kohlekraftwerken. Sie ruft deswegen für Montag zu Streiks auf.

(mc)