Gegen Bouteflikas Kandidatur: Generalstreik in Algerien

Generalstreik in Algerien

Nach einem Generalstreik am Sonntag liegen weite Teile Algeriens lahm. Aus Protest gegen die erneute Kandidatur des Präsidenten Abdelaziz Bouteflika legten Mitarbeiter*innen von Unternehmen ihre Arbeit nieder und zahlreiche Geschäfte blieben geschlossen. In der Hauptstadt Algier und weiteren Städten gingen Menschen auf die Straße um zu demonstrieren.

Der 82-jährige Bouteflika kandidiert für eine fünfte Amtszeit als Präsident. Am gestrigen Sonntag kehrte der altersschwache Präsident nach zwei Wochen medizinischer Behandlung in der Schweiz nach Algerien zurück.

Die Proteste werden zu einem großen Teil von Student*innen getragen. Deren Semesterferien wurden nun vom Hochschulministerium auf den gestrigen Sonntag vorgezogen, offenbar in der Hoffnung, den Protest zu mildern. Als Antwort darauf riefen Studierendenverbände zu Demonstrationen und der Besetzung von Studierendenheimen auf.

Seit Mitte Februar protestieren Menschen in Algerien gegen die Kandidatur Bouteflikas. Am Freitag protestierten mehrere Millionen Menschen. Dabei kam zum ersten Mal zu größeren Zusammenstößen bei denen laut Polizei 200 Menschen verhaftet wurden. Die Opposition fordert eine politische Übergangsphase und eine Wahlverschiebung.