Gericht verurteilt Darknet-Betreiber des Münchner Anschlags

Gericht verurteilt Darknet-Betreiber des Münchner Anschlags

Der Betreiber der Darknet-Plattform, auf der der Münchner Attentäter David S. seine Waffe gekauft hat, ist zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Gericht sprach ihn wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung sowie der Beihilfe zu Waffen- und Drogendelikten schuldig. David S. hatte im Sommer 2016 in München neun Menschen mit Migrationsgeschichte erschossen und sich später selbst getötet.

Das Gericht ging in seinem Urteil davon aus, dass der Betreiber von „Deutschland im Deep Web“ wusste, dass auf seiner Plattform illegal Waffen verkauft wurden. Zudem hätte, so der Richter, „jedes schlichte Gemüt“  erkennen müssen, dass ein Forum, das anonyme Kommunikation ermöglicht, erhebliche Gefahren berge.

Bereits im Januar dieses Jahres war der eigentliche Verkäufer der Waffe zu einer Haftstrafe von neun Jahren verurteilt worden. Bei diesem Prozess ging es zentral auch um die Frage, wie die Tat von David S. zu bewerten ist. Mittlerweile ist weitestgehend akzeptiert, dass es sich um einen rassistisch motiviertes Verbrechen handelte.