GEW kritisiert grösste Massenentlassung von SaisonarbeiterInnen beim Land Baden-Württemberg

GEW kritisiert grösste Massenentlassung von SaisonarbeiterInnen beim Land Baden-Württemberg

Die Bildungsgewerkschaft GEW kritisiert die erneute Massenentlassung von 9.000 Saisonarbeiterinnen durch das Land Baden-Württemberg. Denn zum Ferienbeginn am 27. Juli enden die Arbeitsverträge von 4.000 Lehrerinnen mit befristetem Arbeitsvertrag sowie von 5.000 Referendaren. Dabei würden die meisten dieser entlassenen Lehrer und ehemaliger Referendarinnen erfahrungsgemäss gleich zum Schulbeginn im September wieder angestellt.

Jedes Jahr prangert die GEW diese Entlassungspraxis des Landes an. Doch noch nie habe das Land so viele Lehrerinnen zum Ferienbeginn in die Arbeitslosigkeit geschickt wie dieses Jahr.

Befristet beschäftigte Lehrer werden bereits während ihrer Beschäftigung weniger bezahlt als verbeamtete Lehrerinnen. Ausserdem laufen ihre Verträge weniger als 12 Monate lang wegen der Sommerpause. Deswegen haben viele von den entlassenen Lehrern sowie die ehemaligen Referendarinnen nicht einmal Anspruch auf Arbeitslosengeld I, sondern sie sind auf Hartz IV angewiesen.

Neben dieser finanziellen Unsicherheit für die Lehrerinnen führe diese Praxis auch dazu, dass Schulleitungen bis im September nicht wissen, ob sie genug LehrerInnen im kommenden Schuljahr haben werden.

Die GEW spricht von der grün-schwarzen Landesregierung als einen Arbeitgeber ohne Verantwortung. Sie fordert die Landesregierung wieder einmal dazu auf, mehr Vertretungslehrerinnen unbefristet in der ständigen Reserve aufzunehmen, anstatt sie jedes Jahr mit befristeten Verträgen zu beschäftigen. Die GEW erinnert daran, dass Grünen und CDU im Wahlkampf 2016 versprochen hatten, die bislang befristet beschäftigten Lehrerinnen auch in den Sommerferien zu bezahlen.

Zur Erinnerung: Baden-Württemberg ist nicht etwa eines der ärmsten Entwicklungsländer, sondern eine der wirtschaftlich am besten dastehenden Regionen der Europäischen Union, die wiederum eine der reichsten Regionen der Welt ist.