Greenpeace dringt auf Beibehaltung von Aus für Verbrennungsmotoren

Greenpeace dringt auf Beibehaltung von Aus für Verbrennungsmotoren

„Es ist schwer vorstellbar, dass Deutschland die EU-Klimapläne an den Rand des Scheiterns treibt, nur weil die FDP den Verbrennungsmotor mit teuren und völlig ineffizienten synthetischen Kraftstoffen retten will“, sagte gestern der Verkehrsexperte von Greenpeace Tobias Austrup. Bereits zuvor hatte Greenpeace auf seiner Webseite der Bundesregierung eine „Klimapolitische Geisterfahrt“ vorgeworfen. Nun ja, die Geister, die man wählt, die wird man so rasch nicht wieder los. Am 7. Juni hatte das EU-Parlament ein Ende der Zulassung von Verbrennungsmotoren in Autos ab dem Jahr 2035 beschlossen. Auch die EU-Kommission ist für das Verbot. Nach Greenpeace kommt selbst ein Aus für Verbrennungsmotoren im Jahre 2035 für das Klima reichlich spät. Am kommenden Dienstag treffen sich die Umweltminister*innen der EU und werden auch über dieses Thema beraten. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung haben sich Italien, Rumänien, Portugal und die Slowakei bereits gegen ein Verbot ausgesprochen. Italien unterstellt ein nicht namentlich genannter EU-Diplomat, dass es um ein Schlupfloch für Ferrari gehe. Für Deutschland wird an der Runde die Bundesumweltministerin Steffi Lemke teilnehmen. Die Grünen sind für das Verbot, stehen aber in der Koalition unter Druck der FDP. Die FDP kann geltend machen, dass die Entscheidung in das Ressort von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) eingreift. Die FDP möchte Verbrennungsmotoren künftig mit sogenannten E-Fuels wie grünem Wasserstoff betreiben. Allerdings müsste der Wasserstoff erst durch Trennung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff mittels elektrischem Strom gewonnen werden. Dabei und bei der anschließenden Komprimierung des Wasserstoffes gibt es erhebliche Energieverluste. Daher ist es energetisch günstiger, Autos gleich mit Strom zu betreiben. Bei Flugzeugen und Schiffen könnten E-Fuels hingegen eine Alternative sein.