Nach einem Telefonat des britischen Premierministers Boris Johnson mit der Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, erklärte die britische Regierung, es sei sehr wahrscheinlich, dass kein Abkommen zustande käme. Die EU müsse ihre Haltung „wesentlich“ ändern. Nach Angaben der britischen Regierung hat Boris Johnson von der Leyen gesagt, das Vereinigte Königreich könnte keine Situation akzeptieren, in der es das einzige souveräne Land der Welt sei, das nicht in der Lage sei, den Zugang zu seinen eigenen Gewässern zu kontrolieren und mit Fischfangquoten konfrontiert sei, die seine eigene Industrie benachteiligen.
Von der Leyen sprach zwar von substantiellen Fortschritten bei vielen Themen, sah aber auch weiter Differenzen, insbesondere bei der Frage der Fischerei. Das Europaparlament hat den Verhandlern eine Frist bis Sonntag gesetzt. Wenn das Abkommen bis Sonntag um Mitternacht nicht vorliege werde das Parlament nichtmehr darüber abstimmen. Das Abkommen müsste dann in einer einzigen außerordentlichen Sitzung diskutiert und abgestimmt werden. Es wäre allerdings nicht das erste Mal, dass eine Frist im Zusammenhang mit dem Brexit in letzter Minute verschoben würde.