Ein Jahr nach dem Mord an Marielle Franco und Anderson Gomes wurden zwei Verdächtige verhaftet: ... hoffentlich erst der Anfang einer umfangreichen Ermittlung in einer Sache, in die hohe Tiere verwickelt sind

... hoffentlich erst der Anfang einer umfangreichen Ermittlung in einer Sache, in die hohe Tiere verwickelt sind

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Marielle Franco 2016
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Quelle: 
Wikipedia

Verdächtig des Mordes an der linken Stadträtin Marielle Franco und ihrem Fahrer Anderson Gomes sind die ehemaligen Militärpolizisten Ronnie Lesser und Elcio de Queiroz. Weitere sechs Personen werden gesucht. Marielle wurde am 14. März 2018 im Zentrum von Rio nach einem Treffen mit jungen schwarzen Feministinnen getötet. Die Stadträtin der PSOL, aufgewachsen in der Favela da Maré, war eine scharfe Kritierin der bewaffneten Interventionen in Rio de Janeiro und den Methoden der Polizei in dem Bundesstaat. Außerdem war sie eine Führungsfigur der feministischen Politik und Verteidigerin der Menschenrechte. Die Festnahme zweier Verdächtiger war Resultat von gemeinsamen Untersuchungen der Mordkommission in Rio und der speziellen Einsatzgruppe zur Bekämpfung des Organisierten Verbrechens (GAECCO), welche Verbindungen hat mit der Staatsanwaltschaft von Rio de Janeiro.

Die zwei Verdächtigen haben Verbindungen zu paramilitärischen Gruppen, die sogenannten "Milizen", die in Rio seit den 80ern agieren und deren Einfluß sich nicht nur in den Gemeinden mit niedrigen Mieten beschränkt. Sie durchbohrten bereits die hohen Stufen des Spitzenmanagements der brasilianischen Politik. Ein Jahr nach dem Verbrechen gedenken die Gemeinden des Mordes an Marielle und feiern die Verhaftung der beiden Ex-Polizisten, als wäre es der Schlußpunkt in dem Fall. Es ist aber wichtig zu wissen, wer wirklich hinter dem Mord steckt.

Unsere Kollegin Valéria sprach mit der Abgeordneten Mônica Francisco von der PSOL. Mônica war Pressereferentin von Marielle Franco und war vergangenen Sonntag zu Gast in Berlin. Sie hat im Institut Rosa Luxemburg einen Vortrag gehalten.