Studierende besetzen HU Berlin - Protest gegen Entlassung von Andrej Holm: "Holm geht - wir bleiben"

"Holm geht - wir bleiben"

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Andrej Holm, 2011
Andrej Holm, 2011
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CC Attribution, Non-Commercial
Quelle: 
Heinrich-Böll-Stiftung, Andrej Holm, CC BY-SA 2.0

Der kritische Stadtsoziologe Andrej Holm wurde aufgrund von Vorwürfen der Stasi-Mitgliedschaft aus seiner Stelle an der Humboldt Universität entlassen.

Der Gentrifizierungsforscher war erst kürzlich zum Staatssekretär für Bau und Wohnen im Senat der Stadt Berlin ernannt worden. Aufgrund seiner bereits seit 2007 bekannten Vergangenheit als Stasi-Mitglied in seiner Jugend, sah sich der Wissenschaftler gezwungen, vom Amt zurückzutreten.

Die Präsidentin der Humboldt Universität Sabine Kunst verkündete nun die Entlassung Holms, der seit 2005 eine Stelle am Institut für Sozialwissenschaften innehatte. Als Grund wird eine Falschangabe auf dem Einstellungsbogen der Universität angegeben. Holm habe seine Stasivergangenheit nicht offengelegt. Alexander Bredereck, Fachanwalt für Arbeitsrecht schätzte diese Maßnahme gegenüber dem Sender Radio Eins als rechtlich nicht haltbar ein.

Holm will Klage gegen die Entlassung einreichen. Während dieser Weg wohl einige Zeit dauern wird, haben Studierende der HU Berlin nun das Institut für Sozialwissenschaften besetzt. Sie fordern die umgehende Widereinstellung Holms. Wir sprachen mit einem Besetzer des Insituts über die aktuelle Situation.