Human Rights Watch kritisiert fehlende Handlung von EU und Griechenland bei der humanitären Krise im Hafen von Athen

Human Rights Watch kritisiert fehlende Handlung von EU und Griechenland bei der humanitären Krise im Hafen von Athen

Laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch befinden sich Tausende Asylsuchende und MigrantInnen in entsetzlichen Bedingungen im Hafen von Athen. Unter ihnen sind auch schwangere Frauen, Menschen mit Behinderungen und Kleinkinder. Rund 5.000 Menschen schliefen dort in Warteräume für Passagiere, in Zelten, in einem Warenlager und unter LKWs. Ohne sichtbare Unterstützung oder Personal von der griechischen Regierung hänge der tägliche Betrieb der Flüchtlingslager von Ehrenamtlichen ab. Die chaotischen Zustände im Hafen und die Ermüdung und Verzweiflung der Menschen angesichts der Grenzschliessungen schaffe eine gespannte und unsichere Lage, die in den vergangenen Tagen zu mehreren Prügeleien wegen Kleinigkeiten mündete.

Die Unsicherheit und das Leiden der Betroffenen würden verstärkt durch die fehlende Beteiligung der griechischen Regierung, schlechter Organisation, fehlenden Ressourcen sowie mangelnde Information und Angst über den neuen EU-Türkei-Deal.

Human Rights Watch fordert die griechische Regierung und die EU auf, dringend genügende technische und menschliche Kapazitäten in offenen Aufnahmeeinrichtungen zur Verfügung zu stellen, um die Grundbedürfnisse zu decken sowie Unterstützung und rechtliche Information zu gewährleisten. Die EU-Mitgliedstaaten sollten darüber hinaus ihren Verpflichtungen zur Umsiedlung nachkommen, um Griechenland zu entlasten.