Identitäre auf See betätigen sich offenbar als bezahlte Fluchthelfer

Identitäre auf See betätigen sich offenbar als bezahlte Fluchthelfer

Die sogenannte „Defend Europe“-Mission der Identitären Bewegung steckt auf Zypern fest. Grund dafür ist anscheinend, dass Teile der Schiffscrew gegen Geld als Flüchtlinge nach Italien gebracht werden sollten und keine Einreisegenehmigung für die EU hatten. Kapitän und Co-Kapitän sind nach Medienberichten daher wegen Verdachts auf Dokumentenfälschung in Zypern festgenommen worden.

Ursprünglich wollten Mitglieder der sogenannten Identitären Bewegung aus mehreren europäischen Ländern im Mittelmeer mit einem eigenen Schiff patrouillieren und die Arbeits der Seerettungs-NGOs zu blockieren. Die auf dem Meer aufgenommenen Flüchtlinge sollten dann stattdessen zurück ins Bürgerkriegsland Libyen gebracht werden.

Die zypriotischen Behörden hatte laut dem Nachrichtenportal Kibris Postasi die Crew nach der Festnahme vom Schiff evakuiert und zum Flughafen gebracht, um sie – angeblich auf eigenen Wunsch – nach Indien zurückzuschicken. 5 der insgesamt 20 Personen hatten dort dann offenbar Asyl beantragt und werden derzeit befragt.

Der österreichische Identitären-Chef Martin Sellner wittert derweil eine Verschwörung der Behörden und diverser Asylrechts-NGOs. Unklar ist, ob das Schiff mit den rechtsextremen Aktivisten nach Abschluss der Kontrollen die Fahrt Richtung Sizilien fortsetzen kann.

Auch im sizilianischen Catania erwartet die Identitären kein freundlicher Empfang. Der Bürgermeister von Catania hat die italienischen Behörden aufgefordert, dem Schiff das Einlaufen in den Hafen zu untersagen.