Zum zweiten Mal innerhalb von fünf Monaten wurde in der Europäischen Union ein Investigativjournalist ermordet. Am gestrigen Montag wurde in der Slowakei die Leichen des 27-jährigen Journalisten Jan Kuciak und seiner Lebensgefährtin gefunden. Sie wurden aus allernächster Nähe erschossen.

Wie die maltesische Journalistin Daphne Caruana Galizia, die im Oktober ermordet wurde, arbeitete der slowakische Journalist Jan Kuciak vorzüglich an wirtschaftspolitischen Enthüllungen rund um Steuerhinterziehung. In beiden Fällen gehen Polizei und Medien davon aus, dass die Investigativjournalisten wegen ihrer Arbeit ermordet wurden.

Seit Beginn der Koalition zwischen Linkspopulisten und extremer Rechte in der Slowakei im Jahr 2016 hat die Presse mehrere Korruptionsskandale aufgedeckt. Der slowakische Premier Robert Fico reagierte darauf mit Beschimpfungen an die Journalistinnen.

Jan Kuciak hatte besonders an den Enthüllungen über die Steuerhinterziehung einer Immobiliengruppe gearbeitet, weswegen sich der Mordverdacht nun auf den Besitzer dieser Immobiliengruppe richtet.

(mc)