Metzgergrünabriss und Gentrifizierung in Freiburg.: Jetzt auch Grund und Boden teilweise im Eigentum der FSB

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Jetzt auch Grund und Boden teilweise im Eigentum der FSB

metzgergrün häberle an fsb.png

grunstcksplan fr Übertrag von Stadt an FSB
"Sacheinlage" an FSB von Stadt (rot)
Lizenz: 
Keine (all rights reserved)
Quelle: 
Stadt Freiburg

(kmm) Die Stadtverwaltung hat es eilig. Der Bebauungsplan ist noch nicht einmal beschlossen. Die Tiefgaragenausschachtung auf dem Carawanplatz läuft ja auch schon.

Nun geht es an das alte Metzgergrün.

So sollen  am 5.4.22 nicht nur  aus den sprudelnden Steuereinnahmen von über 54 zusätzlichen Millionen € in 2021 5 Millionen € auf das städtische Eigenkapitalkonto bei der FSB fliesen. In cash versteht sic.

Hinzu kommen jetzt noch Sacheinlagen, wenn der Gemeinderat dies am 5.April beschließt.

Eines dieser Gentrifizierungsprojekte in Freiburg, die die Handschrift des Noch-Geschäftsführers der FSB Klausmann deutlich tragen, ist das Metzgergrün. Dessen Abriss von 256 Wohnungen im Altbestand und Neuerrichtung u.a. mit Eigentumswohnungen soll jetzt teilweise durch die Übertragung der Bodenrechte abgesichert und beschleunigt werden.

Das Grundstück das südlich des Kindergartens und den nördlichen liegenden Kleingärten an der Bissierstr wie an der Ferdinand-Weiss-Str- der Häberlestr sowie der Whittierstr liegt, ist vor allem als städtische Sacheinlage erkoren worden.

In den Büchern der Stadtverwaltung steht es im gewerblichen Sondervermögen mit sage und schreibe einem Buchwert von

a) Die Grundstücke werden im Anlagevermögen der Stadt mit folgenden Buch-
werten geführt: 

Grundstück Grundstücksgröße Buchwert
Flst.Nr. 6516 8.710 m² 6.672,36 €
Flst.Nr. 6456/3 530 m² 557,82 € (hier handelt es sich um den abgerissenen Garagenhof bei der Bahnlinie – siehe Plan)
Summe 9.240 m² 7.230,18 €

Da ja aber dies jedoch nur ein „Erinnerungswert“ glücklicherer Bodenpreise ist, wird mit einem Schlag das Städtische Vermögen – Jetzt als Beteiligung an der FSB bereichert:

7.392.000 € ist jetzt der neu bestimmte Wert. Errechnet aus dem Aktuellen BodenRichtwert von 800€ je qm.

Dummes gibt es  allerdings auch.

Da die Stadt bisher nur über einen schlummernden Schatz verfügte, der ihr jährlich ca. 2.000€ von den Mieter:innen erwirtschafteten Erbpachtzins einbrachte- bis Rechteablauf im Jahre 2053 wären dies  65.000€ - fallen nun schlagartig auch weitere gewinnbezogene Steuern an:

Gewerbsteuern, die bis auf zusätzliche 16 % für das Land an die Stadt zurückfallen: 337.000€.

Auf Seiten der FSB enstehen aber auch zusätzlich 5% Grunderwerbsteuern : 369.000 €.

Dies will die Stadtverwaltung jedoch nicht auch noch den Mieterinnen der FSB auf Lasten und beantragt einen Zusatzantrag zum DHH von bis zu 675.000,00 €. Sehr hoch in Erwartung der zusätzlichen Gewerbesteuereinahme 2023.