Prof. Dr. Tilman Reitz: "Keine bürgerliche, sondern gewerkschaftliche Organisation"

"Keine bürgerliche, sondern gewerkschaftliche Organisation"

VierNeunundneunzig

Die obere hälfte eines Männerkopfs mit Halbglatze. Auf der Stirn klebt ein Preisschild mit dem Preis 4.99.
Akademische Arbeit verkauft sich unterm Preis
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Hanan Cohen auf flickr

Die Arbeit an Universitäten ist oft geprägt durch unsichere Arbeitsstellen, unbezahlte Überstunden, Konkurrenzverhalten und viele andere Bedingungen. Sie machen die akademische Berufswelt zu einem sehr harten Gelände für die, die sich den Aufstieg zur Professur erhoffen. Dass man diese Position erreicht, ist alles andere als sicher und umso länger der akademische Berufsweg verfolgt wird, desto schwerer wird auch ein Wechsel in die freie Wirschaft.

Weshalb entscheiden sich dennoch viele Akademiker*innen Tag für Tag dazu, diese Last auf sich zu nehmen? Wir sprachen mit Prof. Dr. Tilman Reitz, Professor für Wissenssoziologie und Gesellschaftstheorie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er ist einer der Initiator*innen und Ansprechpartner der Initiative Exzellenzkritik. Sie setzt sich gegen die Exzellenzinitiative ein, die einer kleinen Zahl an Universitäten besondere Fördergelder auszahlt, während die Wettbewerbsverliererinnen weiter von Kürzungen geplagt bleiben.

Tilman Reitz hielt am Montag den 12.12.2016 einen Vortrag zu Erklärungsansätzen für das Entstehen der Exzellenzinitiative und der Bereitschaft zur Selbstausbeutung an Universitäten.