Lockdown für Ungeimpfte in Österreich: Wer will das kontrollieren?

Lockdown für Ungeimpfte in Österreich: Wer will das kontrollieren?

Im Zuge der vierten Welle der Corona-Pandemie geht Österreich einen Schritt, der auch im Ausland für Aufsehen sorgt: Seit der Nacht von Sonntag auf Montag gilt ein sogenannter Lockdown für Ungeimpfte: Wer nicht geimpft oder in den vergangenen 180 Tagen genesen ist, darf nur noch aus zwingenden Gründen sein Zuhause verlassen. Zu diesen zwingenden Gründen gehören Einkäufe für den täglichen Bedarf, Arztbesuche oder auch ein als nötig erachteter Spaziergang. Auch die "Befriedigung religiöser Grundbedürfnisse" sowie der Weg zur Schule, Universität und zur Arbeit sind erlaubt. Kinder unter zwölf Jahren sind von den Beschränkungen gänzlich ausgenommen. "In den Schulen geht es so weiter wie bisher", sagte Österreichs Bundeskanzler Alexander Schallenberg von der konservativen ÖVP mit Blick darauf, dass mehrere Tests pro Woche dort schon üblich sind.

Schallenberg begründete den Schritt am Sonntag mit den hohen Infektionszahlen – und den unterschiedlichen Inzidenzen (Zahl der Infektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner) bei Geimpften und Ungeimpften.

"Während die Inzidenz bei geimpften Menschen rückläufig ist und in der Altersgruppe der 18- bis 50-Jährigen bei etwa 383 liegt, steigt sie bei den ungeimpften Menschen weiter exponentiell an und liegt in der Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen bei über 1.700", so Schallenberg. "Das ist ein veritabler Unterschied zwischen diesen Gruppen."

Österreichs Innenminister Karl Nehammer bestätigt die Kontrollen zum Lockdown. Ab Montag werde es pro Bezirk zwei zusätzliche Polizeistreifen nur für die Kontrolle des Lockdowns geben. Auch kriminalpolizeiliche Schwerpunkte, etwa bei der Betrugsbekämpfung im Zusammenhang mit Zertifikaten, würden gesetzt. Kontrollen im privaten Raum seien ausgeschlossen.

Die Strafen bei Zuwiderhandlung reichen von 500 bis 1450 Euro. Weitere Schritte zur Pandemiebkämpfung variieren auf lokaler Ebene.