Es war nur eine Randnotiz in den Medien: Der UN-Menschenrechtsrat forderte eine schnelle Schließung der von Milizen geführten Gefängnisse in Libyen. Rund 14tausend Menschen leiden dort unter Justizwillkür und menschenunwürdigen Haftbedingungen – die Hälfte davon Flüchtlinge aus anderen afrikanischen Staaten. Folter und Todesfälle sind dort an der Tagesordnung. Bewaffnete Milizen haben die Macht in weiten Teilen Libyens, eine staatliche Kontrolle existiert nicht. Und die EU arbeitet nicht unwesentlich mit diesen Milizen zusammen. Mit der Gendamerie-Mission EUBAM sollen die Milizen an den Staat gebunden werden. Außerdem will die EU die Milizen auf Menschenrechte verpflichten. „Bullshit“ sei das, meint Matthias Monroy, die EU verfolge vor allem ihre eigenen geopolitischen Interessen. Matthias Monroy ist Freier Journalist und Experte für die europäische Sicherheitsarchitektur. Im Interview erklärt er uns die europäischen Interessen, die mit der EU-Mission EUBAM verbunden sind. Abmod: Soweit der Freie Journalist Matthias Monroy über die Aktivitäten der EU und die Polizeimission EUBAM in Libyen.