Die nationale Missbrauchskommission hat eine Untersuchung vorgelegt, nach der in Australien zwischen 1950 und 2009 mindestens 4.440 Kinder von Mitgliedern katholischer Orden und von Priestern missbraucht worden sind. Rund 7 Prozent der katholischen Priester sollen demnach in Fälle von sexuellem Missbrauch verwickelt sein. 90 Prozent der Opfer sind laut dem Bericht Jungen und durchschnittlich seien die Kinder 11 Jahre alt gewesen.
Besonders tragisch ist, dass Missbrauchsvorwürfen häufig nicht nachgegangen wurde. Teilweise wurden Kinder sogar bestraft, wenn sie von Missbrauch berichteten.
Der Erzbischof von Sydney äußerte sich in einer Stellungnahme bestürzt und bedauerte die Fehler der Vergangenheit. Er wies jedoch auch darauf hin, dass es sich in dem Bericht um rechtlich noch nicht vollkommen geklärte Vorwürfe handle. VertreterInnen von Betroffenen glauben hingegen, dass die jetzt bekannten Zahlen nur die Spitze des Eisberges sind, da die katholische Kirche viele Fälle vertuscht habe.
Die 2013 ins Leben gerufene Missbrauchskommission sichtet in den kommenden Wochen weitere Beweise und Daten, um dann das Verhalten der katholischen Diözesen und Orden genauer zu untersuchen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie Kindesmissbrauch in katholischen Institutionen in Zukunft unterbunden werden kann.