Frankreich: Modekette Pimkie könnte 10 Prozent ihrer Beschäftigten auch ohne Zustimmung der Gewerkschaften entlassen

Modekette Pimkie könnte 10 Prozent ihrer Beschäftigten auch ohne Zustimmung der Gewerkschaften entlassen

In Frankreich will die französische Modekette Pimkie rund 10 Prozent der Belegschaft entlassen. Von aktuell knapp 2.000 Beschäftigten will sie ein sogenanntes freiwilliges Kündigungsplan für rund 200 Beschäftigte verhandeln. Die Firma, die der reichsten französischen Familie gehört, gibt für diese Entlassungen als Grund an, sie schreibe rote Zahlen.

Freiwillige Kündigungspläne wurden mit einem brandneuen Gesetz im Januar eingeführt. Damit sollen Mitarbeiterinnen mit Abfindungen dazu ermutigt werden, freiwillig zu kündigen. Das Gesetz sieht vor, dass die Firma diesen Plan mit den Gewerkschaften vereinbaren soll, die die Beschäftigten vertreten. Im Falle von Pimkie haben sich die Gewerkschaften CGT und FO geweigert, den Plan der Firmenleitung zu unterschreiben. Sie beklagen zu niedrige Abfindungen. Sie befürchten ausserdem, dass der aktuelle Plan auch dazu benutzt werden könnte, auch Mitarbeiterinnen zu kündigen, die nicht freiwillig gehen wollen. Beide Gewerkschaften vertreten zusammen mehr als die Hälfte der Beschäftigten.

Doch laut der Tageszeitung Le Monde hindert es die Firmenleitung trotzdem nicht daran, ihren freiwilligen Kündigungsplan auch ohne Zustimmung der Gewerkschaften umzusetzen. Dazu muss sich die Firmenleitung nur die Erlaubnis der Behörde holen, die gegen Wirtschaftskriminalität vorgeht.

(mc)