RyanAir knickt vor drohenden Streiks ein und will doch Gewerkschaften anerkennen

RyanAir knickt vor drohenden Streiks ein und will doch Gewerkschaften anerkennen

Die RyanAir-Leitung will nun doch Pilotinnengewerkschaften anerkennen. Mit diesem historischen Einknicken von Freitag konnte die Billigflugfirma einen Streik in Italien im letzten Moment verhindern. Sie konnte damit vor allem einen Pilotenstreik in mehreren europäischen Staaten am kommenden Mittwoch verhindern. Das wären die ersten Pilotinnenstreiks in der 32-jährigen Unternehmensgeschichte gewesen.

Die Anerkennung von Gewerkschaften war eine der wichtigsten Forderungen der RyanAir-Piloten. Vorerst sprach RyanAir jedoch nur davon, die Gewerkschaften in Irland, Deutschland, Italien, Portugal und im Vereinigten Königreich anzuerkennen. Die Firmenleitung will sich zu diesem Zweck am morgigen Dienstag mit der irischen Gewerkschaft Impact treffen. Am Mittwoch ist die deutsche Gewerkschaft "Vereinigung Cockpit" dran, am Donnerstag eine portugiesische Gewerkschaft, und Anfang Januar trifft sich RyanAir mit britischen und italienischen Gewerkschaften.

Abgesehen von der Anerkennung der Gewerkschaften forderten die Streikaufrufe einen einheitlichen Arbeitsvertrag EU-weit für alle Ryanair-Piloten, eine einzige Personalvertretung EU-weit, sowie eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Bezahlung.

Noch wenige Tage vor ihrem Einknicken in der Gewerkschaftsfrage hatte RyanAir für Empörung in Italien gesorgt, weil die Firmenleitung die Streikenden in einem Brief an ihre italienischen Beschäftigten mit Strafen bei Lohn und Beförderung bedroht hatte.

(mc)