Erster Streik in der Geschichte von Ryanair beginnt heute in Italien

Erster Streik in der Geschichte von Ryanair beginnt heute in Italien

Zum ersten Mal seit 30 Jahren streiken am heutigen Freitag Piloten der Billigfluggesellschaft Ryanair. Sie fordern insbesondere einen einheitlichen Arbeitsvertrag EU-weit für alle Ryanair-Piloten, eine einzige Personalvertretung EU-weit, sowie eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Bezahlung.

Ryanair ist die europäische Fluggesellschaft, die im vergangenen Jahr die meisten Passagiere beförderte. Laut der französischen Tageszeitung "Le Figaro" erkennt Ryanair erkennt keine Gewerkschaften an und will bislang nur mit Personalvertretungen in den einzelnen Mitgliedstaaten verhandeln.

Heute Nachmittag wollen die Pilotinnen, die mit italienischen Verträgen beschäftigt sind, vier Stunden lang die Arbeit niederlegen. Dort sind aktuell 40 Prozent der Ryanair-Piloten als Selbständige beschäftigt und haben somit keine Möglichkeit, kollektive Arbeitsverträge durch Personalvertreterinnen aushandeln zu lassen.

Am nächsten Mittwoch, dem 20. Dezember, wollen sich die Ryanair-Pilotinnen in Irland, Deutschland, Spanien und Portugal ihren italienischen Kollegen anschliessen und 24 Stunden lang streiken. Die Piloten kündigten jedoch an, sie könnten auf den Streik verzichten, falls sich die Firmenleitung konstruktiv zeige und mit der Angstkultur gegen ihre Beschäftigte aufhöre.

Die Firmenleitung hatte am Dienstag in einem Brief an ihre italienischen Beschäftigten die Streikenden mit Strafen bedroht und dabei ausdrücklich künftige Lohnerhöhungen und Beförderungen in Frage gestellt. Der italienische Industrieminister und der Vorsitzende der italienischen Streikrechtsbehörde reagierten empört auf diesen Drohbrief der Firmenleitung.

(mc)