NATO-Manöver im Baltikum

NATO-Manöver im Baltikum

Im Rahmen ihres „Baltops“ genannten zweiwöchigen Manövers die NATO gestern eine Landung an der polnischen Küste bei Ustka geprobt. Daran waren nach Angaben der britischen Zeitung The Guardian 49 Schiffe aus 17 Ländern und 5900 Personen beteiligt. Die russische Exklave Kaliningrad liegt nur 160 Kilometer östlich vom Landungsplatz und ist für Russland eine strategisch extrem wichtige Stadt, da von ihre aus der Ostsee-Zugang zu den drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen abgeriegelt werden kann. Auf die Frage, ob es provokant sei, die NATO-Übung so nah an russischem Territorium abzuhalten sagte der anwesende Verteidigungsminister Großbritanniens, Michael Fallon: „Nicht die NATO bedroht Russland. Hier geht es um Russland, das versucht die östlichen und nördlichen Mitglieder der NATO durch Überflüge, U-Boot-Aktivitäten und Ankündigungen neuer Raketen einzuschüchtern. Die NATO bedroht niemanden.“ In den Tagen zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin angekündigt, das russische Waffenarsenal erneuern zu wollen, während Kampfflugzeuge der russischen Armee wiederholt über die NATO-Schiffe hinweggeflogen sind. Gleichzeitig bereiten die USA die Entsendung von 250 Panzern und gepanzerten Fahrzeugen in osteuropäische Stützpunkte vor. Noch vor zwei Jahren waren US-Waffen größtenteils aus Europa abgezogen worden.