Bei den anhaltenden Protesten in Nicaragua sind laut Angaben von MenschenrechtsaktivistInnen mindestens 63 Menschen getötet worden. Weitere 15 seien verschwunden, teilte am Donnerstag die Nichtregierungsorganisation CPDH mit. Das ist eine drastische Erhöhung der offiziellen Regierungszahlen: Diese hatte vergangene Woche von 10 Toten gesprochen und die Zahlen seitdem nicht mehr aktualisiert.
Der ursprüngliche Auslöser – eine Änderung des Rentengesetzes – wurde von Präsident Ortega mittlerweile wieder zurückgezogen. Dennoch gehen die Proteste weiter und richten sich nun gegen die Gängelung der Presse und den Rücktritt des Präsidenten. Christian Neven-du Mont vom Informationszentrum 3. Welt spricht mit Hinweis auf die massive Polizeigewalt von einer neuen Dimension der Repression.