Frankreich: Reform der Arbeitslosenversicherung wird negative Folgen für 40 Prozent der Arbeitslosen haben

Reform der Arbeitslosenversicherung wird negative Folgen für 40 Prozent der Arbeitslosen haben

Die Reform der Arbeitslosenversicherung in Frankreich dürfte negative Folgen für mehr als 40 Prozent der Arbeitslosen haben. Das berichtet die Tageszeitung "Le Monde", die sich dabei auf ein Arbeitsdokument der französischen Arbeitslosenversicherung beruft.

Die Regierung setzt diese Reform insbesondere mithilfe von Erlassen um, also am Parlament vorbei. Diese Erlasse sollen zwischen November und April in Kraft treten. Während man bislang Arbeitslosengeld beziehen konnte, sobald man in den letzten 28 Monaten mindestens vier Monate lang gearbeitet hatte, muss man künftig in den letzten 24 Monaten mindestens sechs Monate lang gearbeitet haben. Für Menschen mit höheren Gehältern soll das Arbeitslosengeld nach 7 Monaten Arbeitslosigkeit sinken. Auch die Berechnungskriterien für die Höhe des Arbeitslosengelds wurden geändert.

Laut der Tageszeitung "Le Monde" dürften fast ein Drittel der potenziellen Bezieherinnen allein von den verschärften Zugangsregeln zum Arbeitslosengeld negativ betroffen werden. Das heisst Menschen, die Arbeitslosengeld entweder gar nicht oder erst später als bisher beziehen dürften, oder deren Bezugsdauer durch die Reform beschnitten würde. Die Reform werde besonders die jüngeren Arbeitslosen negativ treffen.

Die Arbeitslosenversicherung soll wiederum durch diese Reform allein im Jahr 2020 eine knappe Milliarde Euro sparen.

(mc)