Nigeria: Regierung geht bei landesweiten Konflikte zwischen Viehzüchtern und Bäuerinnen mit Kampfjets und Hubschrauber vor

Regierung geht bei landesweiten Konflikte zwischen Viehzüchtern und Bäuerinnen mit Kampfjets und Hubschrauber vor

Just am heutigen Dienstag kritisiert Amnesty International in einer Pressemitteilung die tödliche Gewalt, mit der die nigerianische Bundesregierung auf Konflikte zwischen Bevölkerungsgruppen reagiert.

Seit 2017 gibt es Konflikte zwischen Bauern und Viehzüchterinnen in 14 der 36 nigerianischen Bundesländern, bei denen bereits über 700 Menschen getötet wurden. Doch anstatt mit Polizei und Justiz die Konflikte zu stoppen und Verdächtige zur Rechenschaft zu ziehen, gehe die Regierung mit Militärgewalt gegen die Zivilbevölkerung vor.

In mehreren Dörfern, in denen kurz zuvor rund 50 Viehzüchter von Bäuerinnen getötet wurden, habe das Militär Anfang Dezember Kampfjets und Hubschrauber eingesetzt, um eine Racheaktion der Viehzüchterinnen zu beenden. Die Kampfjets und Hubschrauber haben Häuser zerbombt und Zivilisten beschossen, die flohen oder sich versteckten. Amnesty International geht davon aus, dass 35 Menschen von den Luftschlägen getötet wurden.

Die Fortbildung des nigerianischen Militärs war "Made by UK and USA", die Raketen, die von der nigerianischen Luftwaffe geschossen wurden, waren "Made in France".

Ähnliche Vorwürfe gegen Nigeria hatten internationale Menschenrechtsorganisationen bereits in den vergangenen Jahren erhoben, wegen der blinden militärischen Repression in den Regionen, in denen die islamistische Sekte Boko Haram aktiv war.

(mc)