"Südbadischer Schleuserring": Verbrecher oder Helden?

"Südbadischer Schleuserring": Verbrecher oder Helden?

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Gedenktafel für den Fluchttunnel in der Elsenstraße in Berlin-Alt-Treptow
Gedenktafel für den Fluchttunnel in der Elsenstraße in Berlin-Alt-Treptow
Lizenz: 
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Quelle: 
Wikimedia Commons - Autor: Assenmacher

Sensationsmeldungen in der regionalen Presse: Einen "Schleuserring" bzw. "Schleuserbanden" habe die Polizei enttarnt. Dieser habe auch mehrere Einbrüche in Rathäuser im Freiburger Umland in Auftrag gegeben, bei denen Blanko-Dokumente gestohlen wurden. Mithilfe dieser Dokumente wurden Flüchtlinge über die Grenze gebracht. Die Nachricht passt gut in die Zeit, in der "Schlepper", "Schleuser" oder gar "Menschenhändler" für das Schicksal von Flüchtlingen hauptverantwortlich gemacht werden, die im Mittelmeer ertrinken. Tunesische Fischer, die schiffbrüchige Flüchtlinge gerettet hatten, wurden mit Prozessen in den Ruin getrieben. Doch nicht immer gilt die Mithilfe beim Grenzübertritt als krimineller Akt. So wurden z.B. die "Schlepper" von DDR-Flüchtlingen in die BRD als "Fluchthelfer" gefeiert und in ihrem Tun auch von Gerichten bestätigt. Bernd Mesovic (Pro Asyl) hat sich für das Hinterland-Magazin mit dem Thema „Fluchthilfe oder Schlepperei – Eine Frage politischer Opportunität“ auseinandergesetzt. Wir sprachen mit ihm über die ambivalente Deutung von Fluchthilfe.