Schiffbrüchigen Flüchtlingen drohen in Griechenland lange Haftstrafen

Schiffbrüchigen Flüchtlingen drohen in Griechenland lange Haftstrafen

Die griechische Justiz bedroht schiffbrüchige Flüchtlinge mit sehr langen Haftstrafen. Dies berichtet die deutsche Welle auf ihrem Portal Qantara.de. Als Beispiel nennt sie den Fall von drei Syrern. Weil sie unter prekären Bedingungen in der Türkei gestrandet waren konnten die drei die 7000 bis 10000 Euro für die Überfahrt nicht aufbringen konnten, verdingten sie sich als Besatzung ohne das viel zu kleine Boot vorher zu kennen. Um von der griechischen Küstenwache nicht zurückgeschoben zu werden, wählten sie die längere Route nach Italien. Nach 160 km Fahrt fielen nacheinander beide Motoren aus und das nur 12 Meter lange Boot kenterte mit 81 Menschen an Bord. 18 ertranken, die anderen wurden auf die Kykladen gerettet. Die drei Syrern wurde darauf „Beihilfe zur unerlaubten Einreise“, „Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung“, „Verursachung eines Schiffbruchs“ und die Mitschuld am Tod von 18 Menschen vorgeworfen. In einem Schnellverfahren wurde der Syrer, der als Steuermann fungiert hatte zu 187 Jahren Haft und die anderen beiden zu je 129 Jahren Haft verurteilt. Einer der Verurteilten erhielt am Tag des Urteils, dem 5. Mai die Nachricht, sein Vater sei vom syrischen Regime ermordet worden. Die Anwälte der Verurteilten wollen das Urteil anfechten.