Schwierige Lage für geflüchtete Rohingya in Bangladesch

Schwierige Lage für geflüchtete Rohingya in Bangladesch

Am Sonntag lud Bangladeschs Außenminister Mahmood Ali die VertreterInnen von 60 Staaten und UN-Organisationen ein, um Unterstützung der Regierung im Umgang mit Geflüchteten Rohingya aus Myanmar zu erbitten. Die Rohingya sind ein muslimisches Volk, das im buddhistischen Myanmar Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt ist. Aus diesem Grund sind in den letzten Jahrzehnten bereits mehrere hunderttausend Angehörige der Rohingya nach Bangladesch geflohen. Seit Oktober 2016 verschärfte sich ihre Lage in Myanmar weiter, was die Flucht von weiteren 65.000 Menschen auslöste. In Bangladesch ist ihre Lage allerdings nicht viel besser. Sie leben häufig in Flüchtlingslagern mit unzureichender Versorgung und sind allgemein großer Armut ausgesetzt.

Nun hat die Regierung Pläne vorgestellt, die eine Umsiedlung der Geflüchteten auf die entlegene Insel Thengar Char vorsehen. Die Insel steht in der Monsunzeit allerdings regelmäßig unter Wasser und dient bis jetzt nur Piraten als Rückzugsort. Um eine Infrastruktur aufzubauen und die Umsiedlung vorzunehmen, möchte die bangalesische Regierung internationale Hilfe. Die Unterbringung auf der Insel, die 2h von der nächsten Siedlung entfernt ist, soll laut dem Außenministerium aber nur eine vorrübergehende Lösung darstellen. Bereits 2015 hatte die Regierung eine Umsiedlung auf Thengar Char vorgeschlagen und damit Proteste von Rohingya ausgelöst. Statt einer Integration zielt die bangalesische Regierung auf gezielte Ausgrenzung der Geflüchteten ab.

Die Rohingya gelten als eine der am meisten verfolgten Minderheiten der Welt. In Myanmar werden sie von einem Großteil der Bevölkerung als illegale ImmigrantInnen aus Bangladesch angesehen und die Staatsbürgerschaft wird ihnen verweigert, obwohl viele von ihnen schon seit Generationen in Myanmar leben. Menschenrechtsorganisationen kritisieren in diesem Zusammenhang auch die Trägerin der Friedensnobelpreises und Regierungschefin Myanmars, Aung San Suu Kyi. So werden die Rohingya von staatlichen Behörden und auch von Suu Kyi nicht beim Namen genannt, sondern abwertend als „Bengali“ bezeichnet, was impliziert, dass es sich bei ihnen um illegale bangalesische Flüchtlinge handele.