Offenkundig scheint in der Riege der notorischen Verteurer des Wohnens in Freiburg jedes Mass verloren gegangen zu sein!
Am Dienstag soll die gefällige, grünschwarz dominierte Gemeinderatsabnickmehrheit eine weitere solche Vorlage passieren lassen! Damit soll das Hochhaus an der Binzengrün 34 im Zuge der notwendigen Sanierungsmassnahmen, die die FSB Architekten mal wieder so teuer wie bald niemand in Freiburg planen können, hinterher zum Neubaupreis von 3.250 €/qm an Eigentumsinteressenten verscherbelt werden.
Angeblich soll dies zwar hauptsächlich an 10 Jahres-"Selbstnutzer" verkauft werden: vor allen die zusätzlichen 32 Wohnungen aus Grundrissänderungen des Hochhaus um zusätzliche 2.300 qm sowie die aus der Nachverdichtung als Neubau von 60-80 Wohneinheiten auf dem Wendehammer /Tiefgaragen realisierbar sein. Zugleich bezieht sich die antragstellende 100 % Tochter FSB aber positiv darauf, dass maximal 2 % der Altmieter in den sanierten Bau zurückkehren werden. Also ist die Vertreibung der Altmieter immanentes (neudeutsch: kollateral) "Sanierungsziel" um via Eigentumsbildung dann zu einer nur zynisch bewertbaren "Stabilisierung des Quartiers" beizutragen.
Die Sanierungskosten von 16,2 Mio. € sollen zu 25-35% also 4,6 Mio € (plus 0,84 Mio € Kita) aus Steuermitteln von Bund/Land/Stadt geplündert werden. Weitere 1,8 Mio. € sollen die Freiburger aus dem Stadthaushalt beitragen 20160302141942Finanz Kroz34.pdf. Damit wird der Wendehammer und die Tiefgarage für 60-80 Eigentumswohnungen abgerissen. Der Plan ist ganz offensichtlich gegen den Gesellschaftszweck der Stadtbau - Versorgung breiter Bevölkerungsteile mit geringen Einkünften und besonderen Bedürfnissen mit preiswerten Wohnraum - gerichtet.
Jeder kann mit einfachen Grundrechenarten nachrechnen: allein die Eigenkapitalverzinsung der Kosten (aus Steuermitteln der Bevölkerung!!) gerechnet, die die FSB bei Vermietung mit 3 % kalkuliert (3250 *3 % = 97,50 €/a & geteilt durch 12 Monate) verlangt einen Mietpreisäquivalent von 8,13 je qm: allein zur Eigenkapitalverzinsung. Erst recht wenn niemand sonst in das sanierte Hochhaus als eigennutzender Eigentümer (wie z.B. Uni-Mittelbau auf Unirechnung wie im Bugginger 52?) einziehen mag. Dass ausgerechnet Geringverdiener oder-Rentner Bankkredite zu Wulff-Konditionen bzw. Superreiche bekommen, ist aber gerade äussert unwahrscheinlich.
Erst jüngst hatte das Bürgermeisteramt die aktivierende Sozialarbeit des Forum Weingarten kastrieren lassen. Für die Mieter spricht der FSB Chef gefälligst alleine auf von Ihm veranlassten Mieterversammlungen. Um auch wirklich bei Niemanden falsche Gedanken über die eigenen, niedrigen Motive des Bürgermeisteramtes kommen zu lassen, haben sich OB Salomon mit Baubürgermeister Haag jüngst zum Spatenstich in die Uffhauserstr. nach Haslach bequemt: Sie feierten mit den Investoren den Abriss von Sozialwohnung zu Lasten von Neubau Eigentumswohnungen zu qm-Preisen von 4.250 - 4.750 €/ qm!!
Die SPD hat mit dieser Politik der "sozialen Durchmischung" bei den Landtagswahlen einen neuen Tiefstand ihrer Wählerakzeptanz erreicht. Besser lässt sich der Demagogie der Rechtspopulisten ja auch nicht zuarbeiten!
kmm
Quelle: 2016-03-09_GR_Top16_Vorlage1.pdf
2016-03-09_GR_Top16_Vorlage1.pdf https://rdl.de/sites/default/files/audio/2016/04/20160413-sanierungund-w...
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